Historie des Vereins
St. Rochus-Schützenbruderschaft Wahlen
gegründet 1929
Die Schützenbruderschaft wurde im Jahre 1929 von Peter Lünebach, Ludwig Latz, Karl Latz und Johann Hövel in der damaligen Gaststätte "Lennartz" (brannte in den 70er Jahren ab; Stand wo heute der Kirmesplatz ist) unter dem Namen "St. Sebastianus" als Jungschützenverein gegründet.
Der Verein bestand aus rund 20 aktiven Mitgliedern im Alter von 17 bis 18 Jahren und wählten seinerzeit Peter Lünebach, Johann Hövel und Hermmann Diefenbach zu ihren ersten Vorstand.
Aktuell älteste bestehende Foto des Schützenvereins ca. von 1938 |
Stehend von links: unbekannt, unbekannt, Johann Hövel, Ernst Wüllenweber sen.(Gringschens Ernst), unbekannt,
Peter Poth, unbekannt, Hermann Diefenbach (Staffels Herrmann), Hubert Breuer (gefallen im 2. Weltkrieg) Knieend von links: Herrmann Leyendecker (Meis Herrmann), unbekannt, unbekannt, Reinhold Schmitz |
Mit einer Luftbüchse begann man im Saale Lennartz zu schießen. Die Wintermonate hindurch spielten die Jungschützen Theater, um etwas ihre Vereinskasse zu füllen aber wegen der Wirtschaftskrise um 1930 war nicht viel zu erreichen.
Nach Peter Poth übernahm 1931-32 Ernst Wüllenweber die Leitung des Vereins. Ihm wurde auch das Amt des ersten Schießmeisters übertragen.
1932 nahm der Verein an den Schützenfesten in Hellenthal, Marmagen und Nettersheim teil.
Bisher hatte man sich mit dem Schießen noch immer im Saale Lennartz behelfen müssen, bis die Gemeinde dem Verein einen PLatz am Waldrand "An der Hardt" in Wahlen, zur Verfügung stellt, welches später von der Bruderschaft erworben wurde.
Im Frühjahr 1933 beschlossen die Schützenbrüder unter ihrem damaligen Vorsitzenden Johann Hövel, auf dem Gelände einen Scheibenschießstand sowie einen Preisvogelschießstand zu errichten.
Erste Kassenbuch geführt vom 1. Kassierer des Vereins Reinhold Schmitz |
Komplettes erstes Kassenbuch können Sie sich hier anschauen |
Aber da es in Strömen regnete, kamen weder Einheimische noch Gäste. Die Schützenbrüder, bitter enttäuscht, feuerten dennoch auf dem neuen Schützenplatz etliche Schüsse ab.
Einige Wochen später lud der Verein die Nachbarbruderschaft Marmagen zu einem Schießen auf dem Schützenplatz nach Wahlen ein.
1959 sagte der damalige Wahlener Vorsitzende Johann Hövel dazu:
"Offen gestanden , die Schützengilde Marmagen hat uns durch ihren vollzähligen Besuch an diesem Tage sehr den Rücken gestärkt"
Nachdem man den Jungschützenverein 1935 nach dem Wahlener Pfarrpatron "St.-Rochus-Schützengesellschaft" benannt hatte, wurde 1936 ein Tambourkorps gebildet, das 12 bis 14 Mann stark war. Die Ausbildung lag in den Händen von Hubert Schröder aus Marmagen.
Von nun an nahm die Gesellschaft an allen festlichen Anlässen im Ort teil.
Der Stempel der Schützengesellschaft |
Erster Schützenkönig wurde 1936 Reinhold Schmitz. Traditionsgemäß findet bis heute noch immer das Schützenfest am ersten Sonntag im August statt.
1939 wurden Tambourkorps und Gesellschaft durch die vielen Einberufungen auseinandergerissen.
Neun Mitglieder, davon eins beim Bombenangriff auf Wahlen, Weihnachten 1944, riß der Krieg aus ihrer Mitte.
Die Urchronik des Vereins wurde ein Opfer der Flammen.
Sämtliche vereinseigene Schusswaffen wurden später von der Militärregierung eingezogen.
"Üb immer Treu und Redlichkeit".
Unter diesem Leitgedanken wurde die Gesellschaft 1951 wieder ins Leben gerufen.
Von den neuen 18 Mitgliedern wurde Johann Hövel, Ernst Wüllenweber und Peter Diefenbach in den Vorstand gewählt.
Wieder stand der Verein vor schweren Problemen, die bewältigt werden mußten. Nur ein Kleinkaliber-Gewehr stand zur Verfügung.
Nach der Neugründung gab es noch keine einheitliche Uniform |
Man trat dem "Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften" bei.
1953 konnte bereits ein Betonpodium auf dem Schützenplatz angelegt werden.
1955 kaufte sie eine Parzelle am Schützenplatz, der nun wesentlich vergrößert werden konnte.
Im gleichen Jahr erfolgte die gerichtliche Eintragung als "St. Rochus Schützenbruderschaft".
Auch der Wunsch nach einer Fahne wurde Wirklichkeit.
1957 erhielt die Bruderschaft ein Banner, das als Symbol das Bild des heiligen Rochus trägt. In der Pfarrkirche zu Steinfeld wurde die Fahne von Pfarrer Kletus geweiht.
1961 wurde eine Jungschützenabteilung mit fünf Jungschützen (Hans Hövel, Albert Züll, Willibald Wollenweber, Edwin Leyendecker, Hermann Josef Jakobs) gegründet.
Als erster Jungschützenmeister wurde Ernst Wüllenweber gewählt.
Ein Jahr später, 1962 wurde Hermann-Josef Jakobs erster Jungschützenprinz.
Im Jahr darauf wurde für die Jungschützen ein Luftgewehr angeschafft. Fortan beteiligten sie sich auch an sportlichen Wettkämpfen auf der Bezirksebene.
Fahnenparade an der Gaststätte Abel | |
1964 wurde mit dem Bau des Schützenhauses begonnen. Alle Mitglieder haben in Eigenleistung dazu beigetragen, das Schützenhaus zu erstellen.
1965 wurde das neue Gebäude incl. Ehrendenkmal feierlich eingeweiht.
Bis 1965 war der Ablauf des Schützenfestes wie folgt:
Sonntagsmorgens Messe in Steinfeld und Kranzniederlegung auf dem Heldenfriedhof Steinfeld
Danach der Empfang der Vereine im Saale Abel und Abmarsch Richtung Schützenplatz.
Von nun an wurde Sonntagsmorgens in der Wahlener Kapelle die Messe gefeiert und danach war Kranzniederlegung am Ehrendenkmal auf dem Schützenplatz.
Durch eine Spendensammlung 1965 gelang es Jungschützenmeister Egon Vondenhagen, Prinzen- und Prinzessinenkette sowie Prinzessinenkrone anzuschaffen.
Im Jahre 1969 wurde eine neue Königskette angeschafft incl. neuer Königinnen-Kette.
Die alte Königskette und Königinnenkette ging in das Archiv.
1978 traten die ersten Schützenschwestern der Bruderschaft bei.
1980 kamen die Schülerschützen dazu.
1989 wurde mit der Erweiterung des Schützenhauses, dem überdachten Vogelstand und dem Anbau einer neuen größeren Toilettenanlage begonnen und in Eigenleistung eine stattliche Schützenplatzanlage errichtet.
1989 wurde Maria Krahe erste Königin des Vereins.
Im Jahre 2000 wurde eine neue Fahne angeschafft, welche nach dem Stil der alten Fahne gestaltet wurde. Diese Fahne wurde dann beim Bezirksschützenfest am 6. August 2000 in der Wahlener Kirche geweiht, ebenso wurde auch die neue Schülerprinzenkette gesegnet.
Erste Schülerprinzessin des Vereins war im Jahre 2001 Ann Kathrin Huppertz
2003 wurde der noch ausstehende Thekenausbau fertig gestellt, so dass nun neben dem Schießsport alles für die Gemütlichkeit geschaffen wurde.
Nach der Vorstandsneuwahl im Jahre 2013 konnte die alte Fahne nicht wiedergefunden und somit nicht dem neuen Vorstand übergeben werden.
Auch war die seit vielen Jahren geführte Chronik verloren gegangen.
Erst nach einer Polizei-Anzeige gegen Unbekannt wurde die alte Fahne Anfang 2014 nachts anonym beim Pastor vor der Türe abgestellt.
Anstatt der verloren gegangenen Chronik startet der Verein im Jahr 2014 eine Homepage, auf der seitdem alle Bilder zum Wahlener Schützenverein als Erinnerung gesammelt werden.
2015 wurde zum KK-Schießstand hin eine Trennwand eingezogen und es wurde eine große gepflasterte Terasse angelegt.
2020 und 2021 fanden wegen Corona auf der kompletten Bezirksebene keine Schützenfeste statt.
Auch in Wahlen wurden in diesen Jahren keine Majestäten ausgeschossen.
2023 beschloss der Verein erstmals einen Bambiniprinz auszuschießen.
Erster Bambiniprinz des Vereins wurde Linus Hees.
Aus der Bruderschaft gingen seit ihrem Bestehen 12 Bezirkskönige und 6 Bezirksprinzen und 3 Bezirksschülerprinzen hervor.
Außerdem wurden auf Bezirksebene viele Wanderpokale erfolgreich errungen.